Littering im öffentlichen Raum und die Plastikflut beim Einkaufen sind Städten und Kommunen als Probleme bekannt. Das hohe Plastikaufkommen und dessen Entsorgung sind damit nicht nur für den Einzelhandel ein bedeutsames Thema. Besonders zu Zeiten der Corona-Pandemie, in der sich Einwegverpackungen zur Mitnahme von Speisen und Getränken wieder größerer Beliebtheit erfreuen, sind Maßnahmen, die dieser Entwicklung entgegensteuern, von hoher Relevanz.
Daher luden das IÖW und das ifeu am 30. November 2020 zu einem virtuellen Workshop zu kommunalen Handlungsmöglichkeiten der Plastikvermeidung, -substitution und -reduktion ein. Der Workshop zielte darauf ab zu diskutieren, welche guten Beispiele in Kommunen es bereits gibt und wo es sich lohnt weiterzudenken. Trotz des digitalen Formats des Workshops stieß die Veranstaltung auf großen Zuspruch und über 20 Vertreter/innen aus Kommunen, Städten, Abfallwirtschaft und kommunalen Initiativen nahmen an dem Workshop teil. Die Teilnehmenden hielten auf einem virtuellen Whiteboard interaktiv ihre Diskussionen und Ergebnisse fest.
Zu Beginn gaben Tim Bagner (Deutscher Städtetag) und Dr. Frieder Rubik (IÖW) eine inhaltliche Einführung zu Handlungsoptionen der Reduzierung von Plastikverpackungen mit Beispielen aus der Praxis und der wissenschaftlichen Literatur. Im Anschluss gingen die Teilnehmenden – ausgestattet mit Anregungen aus den Inputs sowie ihren eigenen Erfahrungen – in Kleingruppen, in denen sie die Frage diskutierten, welche regulativen und kommunikativen Maßnahmen noch fehlen und inwiefern bestehende Ideen weiterentwickelt werden könnten.
Als vielversprechende Maßnahmen wurden unter anderem die Einführung eines standardisierten, flächendeckenden Mehrwegsystems im To-Go-Bereich und die Etablierung einer Wissensplattform „Verpackungsfrei“ für die Vernetzung der verschiedenen Stakeholder innerhalb einer Kommune entwickelt. Dabei wurde vertiefend diskutiert, wie mit der aktuellen Corona-Situation umgegangen werden kann und wie groß der Handlungsspielraum von Kommunen im Bereich der Ver- und Gebote und Verpflichtungen ist.
Im Nachmittagsteil konnten die Teilnehmenden sich selbst einer Gruppe ihrer Wahl zuteilen und zwischen dem Thema Zero Waste Cities (Impulsvortrag von Marc Delaperrière von Zero Waste Kiel e.V.) und Circular Cities (Impulsvortrag von Nikolai Jacobi von ICLEI) entscheiden. Das IÖW und ifeu waren sehr erfreut über die regen Diskussionen der Teilnehmenden. Die Ergebnisse des Workshops fließen in die Entwicklung von Handreichungen für Kommunen ein.