Plastikmüll in der Umwelt wird zu einer immer größeren Belastung für die Ökosysteme der Welt. Beim Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik wächst die Zahl der Kunststoffverpackungen scheinbar unaufhaltsam und hat sich in zwei Jahrzehnten verdoppelt. Die Kundinnen und Kunden haben oft nicht einmal die Wahl, Produkte unverpackt zu kaufen.
Das will das Forschungsprojekt Innoredux ändern. Es zeigt Wege auf, wie innovative Geschäftsmodelle im Handel den Plastikmüll entlang der Wertschöpfungskette reduzieren können - konkret in den vier Bereichen: Lebensmittel, Textilien, Bürobedarf sowie Kosmetika, Hygiene-, Wasch- und Reinigungsmittel.
In einem Reallabor-Forschungsansatz in der Stadt Heidelberg erarbeiten das
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) gemeinsam mit Handelsunternehmen innovative Verpackungslösungen für den Online- und stationären
Handel.
Das Projekt wird seit Februar 2019 für drei Jahre gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken, Lösungsansätze“.
Nach umfangreichen Vorarbeiten startet das Projekt am 1. Mai 2021 gemeinsam mit den Praxispartnern Alnatura, dm, dem Heidelberger Unverpackt-Laden "Annas Unverpacktes" sowie weiteren Geschäften in Heidelberg und dem BUND in die praktische Erprobungsphase. Bis 31. Juli können die Kund*innen im Rahmen dieses "Verpackungslabors" innovative Verpackungslösungen in den teilnehmenden Geschäften testen und bewerten sowie an einer Befragung und verschiedenen Informationsangeboten teilnehmen. Die Erprobung wird wissenschaftlich begleitet.