Welche Verpackung ist die nachhaltigste: Mehrwegglas, Plastiktüte, Karton, Unverpackt-Lösung? Je nach Produkt, Kontext und Kundschaft fällt die Antwort sehr unterschiedlich aus. Mit einem Video macht das Projekt Innoredux auf den Praxisleitfaden aufmerksam: Der Leitfaden unterstützt Unternehmen dabei, nachhaltige Verpackungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
In der sechsten Episode des Podcasts "Green Deal - Big Deal?" versuchen Gastgeberin Ewa Iwaszuk und Co-Moderatorin Linda Mederake vom Ecologic Institut dem Problem der Plastikverschmutzung auf den Grund zu gehen, zusammen mit ihren Interviewgästen Frieder Rubik (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) und Jean-Pierre Schweitzer (Europäisches Umweltbüro).
"Strategies for reducing plastic packaging have to consider the whole chain: product design, transport packaging, product packaging, and their disposal or further use”, sagt Dr. Frieder Rubik, Experte Für nachhaltige Produktpolitik am IÖW. "The EU’s Circular Economy Action Plan is a first step in addressing problems associated with plastics. These include not only littering, health risks and low recycling rates, but also rising oil prices and Europe's dependence on non-democratic regimes."
Öffentliche Flächen zu reinigen, kostet Städte und Gemeinden in Deutschland jährlich etwa 700 Millionen Euro. Ein Großteil des Mülls entsteht durch Verpackungen wie Einwegbecher, Getränkeflaschen oder To-go-Schachteln. Städte haben viele Möglichkeiten, auf Unternehmen, Handel und Verbraucher*innen einzuwirken, damit diese weniger Verpackungen einsetzen und verbrauchen. Unser Leitfaden stellt Maßnahmen und Beispiele vor.
Plastikverpackungen sind immer schlecht, Glas und Papier per se besser? Solche vereinfachten Faustregeln führen häufig auf die falsche Fährte. Zudem sind Unternehmen oft unsicher, wie eine Verpackungsumstellung in Richtung Nachhaltigkeit gelingen kann, denn Verbraucher*innen und Geschäftspartner stellen vielfältige Anforderungen. Unterstützung bietet jetzt ein Leitfaden des Projekts „Innoredux“.
Alle Erstklässlerinnen und Erstklässler der Heidelberger Schulen bekommen zur Einschulung von der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung der Stadt Heidelberg eine Frühstücksdose geschenkt. Mit den kostenlosen Frühstücksboxen will sie die Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, ihr Frühstück immer in einer Mehrwegbox mitzunehmen. Damit können sie auf Dauer eine Menge Abfall einsparen. Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain überreichte den Kindern der Klasse 1a der Friedrich-Ebert-Grundschule am 28. September symbolisch für alle Schulen die Dosen und erläuterte die Verteilaktion gemeinsam mit Forschenden des Innoredux-Projektes.
Im Interview mit Elisabeth Morgen erläutert Carolin Bender vom Ifeu-Institut, welche Verpackungen für Waschmittel umweltfreundlich sind. Am besten schneiden Nachfüllstationen ab: „Aus Sicht der Ökobilanz zeigen sie die geringsten Umweltlasten. Die zentrale Frage dabei ist: Wie oft werden die einmal bereitgestellten Flaschen und Nachfüllkanister neu befüllt? Hier gilt: Je häufiger, desto besser. Wir gehen bei den Flaschen von 80 Wiederbefüllungen aus, bei Kanistern von etwa zehn. Selbst, wenn es in der Praxis deutlich weniger sind, bleiben Nachfüllstationen derzeit das nachhaltigste System.“ Für die Umsetzung komme es darauf an, die Verbraucherakzeptanz zu stärken: Die Unverpacktläden, die mit dem Innoredux-Projekt kooperieren, bieten Inspirationen.
Quelle: „Der Wandel ist kein Selbstläufer“ Lebensmittel Zeitung, Ausgabe 17/2019 vom 6. August 2021, Seite 24
Mit Großplakaten an Bus- und Bahnhaltestellen will die Stadt Heidelberg Verbraucherinnen und Verbraucher dazu aufrufen, beim Einkauf Verpackungen einzusparen. Mit dem Slogan „Besser nackt als verpackt – Heidelberg kauft unverpackt!“ weisen die Plakate auf Verpackungsalternativen wie Stoffbeutel, Pfandgläser, Mehrwegbehältnisse oder auch den gänzlichen Verzicht von Verpackungen hin, wenn das Produkt auch gut „nackt“ transportiert werden kann.
Die Aktion rundet das Innoredux-Verpackungslabor ab, das vom 1. Mai bis 31. Juli 2021 in verschiedenen Heidelberger Geschäften Verpackungslösungen vorgestellt und getestet hat – mit guter Resonanz der Bevölkerung. „Hier wollen wir als Stadt mit unserer Plakatkampagne ansetzen und aufbauend auf die Aktionen des Einzelhandels den Verbraucherinnen und Verbrauchern deutlich machen, dass sie mit ihrem Verhalten wirksam Einfluss nehmen können“, erklärte Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain bei der Vorstellung der City-Light-Plakate.
Mit dem Plastikverbot sind ab dem 3. Juli 2021 in der EU verschiedene Einwegplastikprodukte aus Kunststoff Tabu. Das betrifft etwa Einweggeschirr, Fast-Food-Verpackungen und Trinkhalme.
Gibt es Alternativen für den Imbiss „to go“? Einige Städte wie Tübingen bieten bereits Mehrweglösungen für die Gastronomie an und belegen Einwegbehälter mit einer Steuer. Auch Heidelberg will mit einem Mehrwegsystem für To-Go-Gerichte starten. Welche Modelle sind geeignet? Wie kann die Stadt der Gastronomie bei der Umstellung helfen? Ist auch eine kommunale Abfallsteuer für Einweggeschirr denkbar? Und wie muss man die kommunalen Maßnahmen in Bezug auf die europäische und auf die deutsche Gesetzgebung beurteilen?
Um diese Fragen zu klären, lud der BUND in Heidelberg am 20. Juli Expert*innen und Stakeholder zu einem Gespräch über Mehrwegsysteme ein.
Den Mitschnitt der hybriden Podiumsdiskussion finden Sie hier.
Der Unverpackt Verband e.V. greift die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Innoredux" auf und plädiert für umweltfreundlichere Verpackungen: Trockenprodukte wie Mandeln oder Nudeln sollten möglichst unverpackt verkauft werden – zumindest jedoch in leichten Verpackungen und größeren Portionen. Denn beim Vergleich verschiedener Verpackungen zeigten die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Institut für Energie und Umweltforschung (ifeu): Nicht nur das Verpackungsmaterial entscheidet über die Umweltfreundlichkeit. Bei einem Mehrwegglas schlagen auch Transport, Gewicht, Verhältnis zwischen Verpackung und Inhaltsmenge, sowie die Reinigung der Gläser zu Buche. Weiterlesen
Anlässlich des Verpackungslabors verschenkt die Stadt Heidelberg Obst- und Gemüsebeutel aus Stoff an die Besucher/innen des Wochenmarkts. Die Abfallberatung der Stadt möchte damit gegen den Verpackungsmüll vorgehen und die Bevölkerung dabei unterstützen, plastikfrei einzukaufen.
Der stabile Obst- und Gemüsebeutel aus Stoff ist eine gute Alternative zum Plastik-Wegwerfbeutel und spart dadurch eine Menge Plastikabfall ein. Die Obst- und Gemüsebeutel bestehen zu 100 Prozent aus GOTS- und Fairtrade-zertifizierter Biobaumwolle. Sie tragen das Zeichen des ökologischen Fußabdrucks als Symbol für das städtische Motto „Nachhaltig leben in Heidelberg“.
Die Aktion fand am 17. Juni und wird am 7. und 9. Juli 2021 fortgesetzt.
Plastikmüll und insbesondere Verpackungen zählen zu einer immer größer werdenden Belastung für die Ökosysteme weltweit. Innerhalb von 20 Jahren hat sich unser Verbrauch von Verpackungen verdoppelt. Wie die wachsende Menge an Verpackungen reduziert werden kann, zeigt das Forschungsprojekt Innoredux.
Nach umfangreichen Vorarbeiten startet das Projekt am 1. Mai 2021 gemeinsam mit den Praxispartnern Alnatura, dm, dem Heidelberger Unverpackt-Laden "Annas Unverpacktes" sowie weiteren Geschäften in Heidelberg und dem BUND in die praktische Erprobungsphase. Bis 31. Juli können die Kund*innen im Rahmen dieses "Verpackungslabors" innovative Verpackungslösungen in den teilnehmenden Geschäften testen und bewerten sowie an einer Befragung und verschiedenen Informationsangeboten teilnehmen. Die Erprobung wird wissenschaftlich begleitet.
Einen Überblick aller beteiligten Geschäfte und Organisationen erhalten Sie auf unserer Übersichtskarte. Daneben finden Sie Informationen zu verschiedenen Veranstaltungen, die im Rahmen des Verpackungslabors stattfinden. Wenn Sie ihr Wissen zu Plastik und nachhaltiger Verpackung testen wollen, haben wir ein Verpackungs-Quiz für Sie vorbereitet. Zudem finden Sie eine Anleitung, wie man unseren Samenpapier-Flyer einpflanzt und Samenpapier selbst herstellt.
Wenn sie mehr zu den Umweltwirkungen der getesteten Produktverpackungen erfahren möchten, finden Sie dies unter dem Punkt Infografiken und Ökobilanzen.
Einen genauen Überblick zu den Aktivitäten des Verpackungslabors finden Sie hier.
Am 29. September 2020 fand der zweite Integrationsworkshop des Projekts Innoredux mit allen Praxispartnern in Heidelberg statt. Der coronabedingt virtuelle Workshop diente dazu, die Praxispartner über die neusten Zwischenergebnisse des Projekts zu informieren und die nächsten Schritte zu planen. Dafür berichteten das IÖW und das ifeu zunächst von den Erfolgsfaktoren für Geschäftsmodellinnovationen, die mithilfe von Interviews mit den Praxispartnern und deren Lieferanten identifiziert werden konnten, sowie von den Ergebnissen der Ökobilanzen und der Befragung zu sozioökonomischen Faktoren.
Im zweiten Teil des Workshops diskutierten die Teilnehmenden in Gruppen die konkrete Planung und Umsetzung des Reallabors, welches ab April 2021 in Heidelberg stattfinden soll. Der Fokus lag hierbei auf kommunikativen und informativen Maßnahmen sowie Interventionen auf der stofflichen Ebene, d.h. welche Verpackungsänderungen von den Praxispartnern konkret realisiert werden könnten. Auch neue Ideen und Synergieeffekte zwischen den Teilnehmenden waren erwünscht und wurden diskutiert. Die Absprachen, die beim Integrationsworkshop getroffen wurden, dienen als Grundlage für die Gestaltung des Reallabors in den nächsten Monaten.
Beim Einkauf etwa von Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik hat sich die Zahl der Kunststoffverpackungen in zwei Jahrzehnten verdoppelt. Über die Zusammensetzung und Mengen der Verpackungen fühlen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher allerdings nicht gut informiert. Eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ergab, dass sich eine große Mehrheit beim Einkauf mehr Transparenz über anfallende Verpackungen wünscht. Weiterlesen
Zum groß angelegten Auftaktworkshop am 9. Juli 2019 kamen alle an Innoredux beteiligten Partner erstmals zusammen. Das Abfallamt
Heidelberg stellte die Räumlichkeiten für das Treffen zur Verfügung. Nachdem das Projekt im Februar 2019 offiziell an den Start ging, hatten alle Akteure die Gelegenheit, sich persönlich
kennenzulernen. Weiterlesen
Das regionale Wirtschaftsmagazin econo
der Rhein-Neckar-Region stellte in der Ausgabe 2.2019 vom 17. Mai 2019 das Projekt Innoredux
vor:
ixtenso – das Magazin für den Einzelhandel – veröffentlichte am 25. April 2019 einen Artikel über Innoredux:
Innovation Origins, eine unabhängige journalistische Plattform, berichtete am 20. März 2019 über das
Forschungsvorhaben.
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