23. Juni 2021 | Zurück zu Home
Der Unverpackt Verband e.V. greift die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Innoredux“ auf und plädiert für umweltfreundlichere Verpackungen: Trockenprodukte wie Mandeln oder Nudeln sollten möglichst unverpackt verkauft werden – zumindest jedoch in leichten Verpackungen und größeren Portionen. Denn beim Vergleich verschiedener Verpackungen zeigten die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Institut für Energie und Umweltforschung (ifeu): Nicht nur das Verpackungsmaterial entscheidet über die Umweltfreundlichkeit. Bei einem Mehrwegglas schlagen auch Transport, Gewicht, Verhältnis zwischen Verpackung und Inhaltsmenge, sowie die Reinigung der Gläser zu Buche.
Der Unverpackt Verband e.V. vertritt seit 2018 die wachsende Zahl von Unverpackt-Läden im deutschsprachigen Raum. Der Verband engagiert sich dafür, Verpackungen konsequent zu vermeiden und entlang der gesamten Lieferkette so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Bei diesem stetigen Lernprozess unterstützen unter anderem die Berechnungen und praxisnahen Versuche des Innoredux-Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Plastik oder Glas, welches Verpackungsmaterial ist in der Bilanz ökologischer?
In Kooperation mit verschiedenen Lebensmittel- und Drogeriegeschäften in Heidelberg hat das Projekt „Innoredux“ verschiedene Verpackungsmaterialien miteinander verglichen und dazu Ökobilanzen aufgestellt. Als Beispiel für trockene Lebensmittel wurden Verpackungen von Mandeln verglichen. Das Ergebnis: Die Mandeln aus dem Heidelberger Unverpackt-Laden schnitten am besten ab. Denn für Trockenprodukte im Allgemeinen gilt, dass diese Unverpackt-Läden in großen Papiersäcken geliefert werden.
Am schlechtesten schneiden die Mandeln im Pfandglas am ab. Das Verhältnis zwischen Verpackung und Produktmenge ist schlichtweg zu unausgewogen und der Einwegdeckel kann nur unter größerem Energieaufwand recycelt werden. Besser hingegen ist es da – wenn unverpacktes Einkaufen noch nicht so regelmäßig möglich ist – die Produkte in Großverpackungen zu kaufen. Gerade bei Produkten wie Reis oder Nudeln ist aufgrund der langen Haltbarkeit der Griff zur Großverpackung möglich und erheblich ökologischer als das Mehrwegglas. Die Lösung für die ökologischste Verpackung aber bleibt, diese wegzulassen, wenn das Lebensmittel es zulässt.
Leitfaden für den unverpackten Einkauf – ein kostenloses Handbuch
Wer tiefer in das Thema unverpacktes Einkaufen einsteigen möchte, findet im Online-Handbuch “Leitfaden für den unverpackten Einkauf“ die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt mit Unverpackt-Läden und der neuen Art des Einkaufens zu beschäftigen. Darüber hinaus werden die Forschungsergebnisse leicht verständlich aufbereitet, mit alltagstauglichen Tipps und Inspirationen für den unverpackten Einkauf. Der kostenlose Leitfaden richtet sich vorrangig an Verbraucher/innen, die das Zero-Waste-Konzept besser verstehen möchten und motiviert dazu, gelernte Konsumgewohnheiten zu überwinden und dadurch den Müllverbrauch zu reduzieren.
Mehr über den Unverpackt e.V. unter https://unverpackt-verband.de