Plastikmüll in der Umwelt wird zu einer immer größeren Belastung für die Ökosysteme der Welt. Paradoxerweise nimmt bei den Verpackungen der Einsatz von Kunststoffen stetig zu. Zu beobachten ist jedoch auch, dass das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz deutlich steigt: Die Problematik von Kunststoffverpackungen, die als Makro- und Mikroplastik in die Weltmeere eingetragen werden, rückt mehr und mehr in den Blick von Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Politik. Die öffentliche Diskussion in Deutschland fokussierte bisher in erster Linie auf Handlungsoptionen von Verbraucherinnen und Verbrauchern und ließ damit tagtägliche Konsumentscheidungen immer komplexer werden: Verpackt? Unverpackt? Bio-Plastik?
Eine Ursache für die Zunahme der Komplexität liegt darin begründet, dass der Fokus der Verpackungsforschung bislang deutlich auf technische Neuerungen ausgerichtet war. Weitaus weniger Beachtung fanden Fragen, die sich mit der Reduktion des Verpackungsaufkommens entlang der verschiedenen Wertschöpfungsstufen befassten oder nach Möglichkeiten für den Handel suchten, selbst aktiv zu werden.
Gleichzeitig entwickelten sich Initiativen und Geschäftsmodelle im Einzelhandel, um den Einsatz von Kunststoffen zu reduzieren bzw. Verpackungen insgesamt zu vermeiden. Diese Beispiele zeigen deutlich, dass auch Unternehmen zunehmend die Notwendigkeit erkannt haben, das Aufkommen an Plastikverpackungen zu verringern. Genau hier setzt Innoredux an: Das Forschungsprojekt will Handlungsspielräume von Unternehmen ausloten und kollaborativ geeignete Geschäftsmodell- und Verpackungsinnovationen erarbeiten und umsetzen.
Mit diesem Vorgehen werden auch soziale und organisationsbezogene Innovationen wie neue Absatz-, Einkaufs- und Nutzungsmuster von Produkten in den Mittelpunkt gerückt. Ziel ist es, Kunststoffeinträge in die Umwelt zu verringern und gleichzeitig die Innovationskraft der Praxispartner herauszustellen. Zudem untersucht das Forschungsprojekt, welche Anreize und Unterstützungsmöglichkeiten zur nachhaltigen Transformation von Geschäftsmodellen durch Kommunen und die Bundesregierung gesetzt bzw. angeboten werden können.